Das Wichtigste in Kürze

Jeder, der einen neuen Betrieb eröffnet, kennt das Thema. Aber auch bestehende Gastronomen plagt im Schnitt alle 5-8 Jahre diese Frage. Die alte Kaffeemaschine ist vielleicht zu klein für den aktuellen Bedarf, die Technik ist outdated, die Reparaturkosten zu hoch oder es macht einfach keinen Spaß mehr damit zu arbeiten. Spätestens dann ist klar: Eine neue Maschine muss her!

Die Qual der Wahl: Welches Gerät passt?

In Beratungsgesprächen bei der Kaffeegruppe kommt dann oft die magische Frage auf: „Welche Kaffeemaschine ist die Richtige für meine Gastronomie oder mein Hotel? Vollautomat oder Siebträger?“ Vermutlich ist es schon fast offensichtlich: Es ist gar nicht so einfach, diese Frage zu beantworten, denn das hängt von einigen Parametern ab. In diesem Blogbeitrag klären wir die wichtigsten Faktoren, die Ihnen bei der Wahl der richtigen Kaffeemaschinen für Ihren Gastronomiebetrieb helfen.

Wie sehr wollen Sie es wirklich?

Ganz grundsätzlich sollten Sie sich als Führungskraft eine elementar wichtige Frage stellen: Stehen Sie hinter einem Siebträgerkonzept mit allen Konsequenzen? Wir haben festgestellt: Immer wenn das nicht zu 100% der Fall ist, dann können Sie dieses ganze Konzept, so wie es ist, komplett in die Tonne kloppen.

Falls Sie jetzt lächeln: Viele Menschen kommen mit dem Wunsch nach einem Siebträger zu uns. Im Laufe des Beratungsgesprächs stellen wir einige Fragen und merken dann, dass das Gegenüber keine Vorstellung hat, auf was er oder sie sich bei einem Siebträger einlässt. Eines muss Ihnen klar sein: eine Siebträgermaschine kann gar nichts ohne Sie, bis auf Wasser aufheizen und brühen. Alles andere müssen Sie und Ihr Team selbst machen – das bedeutet konkret: viele manuelle Arbeitsschritte, die Sie selbst durchführen müssen. Dafür muss Personal abgestellt werden, mit einem Knopfdruck ist es eben nicht getan. 

Warum wir jetzt schon darauf hinweisen? Die Wenigsten kümmern sich korrekt um einen Siebträger. Die Herausforderung dabei: Die Qualität, die dann aus einem Siebträger rauskommt, ist dann auch nicht deutlich besser als aus einem Vollautomaten. Ergo: Es ist nichts gewonnen, wenn die Siebträgermaschine nicht regelmäßig kontrolliert und richtig bedient wird. 

  • der Kaffee ist oft besser als aus einem Vollautomaten
  • Siebträger sehen schick aus
  • Kunden lieben handmade Siebträger Kaffee
  • im best case schneller und flexibler im Vergleich zum Vollautomaten

ABER: Wenn Sie sich die oben genannten Punkte ehrlich anschauen, sollten Sie sich ehrlich die Frage stellen: bin ich bereit, das alles zu leisten? Denn daran führt kein Weg dran vorbei, wenn Sie sich für einen Siebträger entscheidest UND gute Qualität servieren möchtest.

Fazit: Ja, eine Siebträgermaschine ist viel Aufwand, dieser Aufwand ist es aber wert.

Unsicher ob Siebträger oder Vollautomat?

Keine Sorgen, wir finden die passende Lösung.

Wie ist Ihre Personalsituation?

Wir wissen alle, wie es ist. Es ist nicht einfach, gutes Gastro-Personal zu finden und noch schwerer Personal, das wirklich gut ausgebildet ist, vor allem im Bereich Kaffee. Parallel dazu leben wir in einer Welt mit hoher Personalfluktuation. Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass Sie sich darum kümmern müssen dass das mit der Siebträgermaschine funktioniert, wenn dieses wechselnde Personal dann meistens ohne große Vorkenntnisse in Ihren Gastrobetrieb kommt. Es gibt zwei Wege, damit umzugehen.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Je nach Geschäftsmodell haben Sie natürlich auch unterschiedliche Personalrollen. In einem bayrischen Wirtshaus haben Sie häufig keinen Schankkellner, das Personal zieht sich den Kaffee oft selbst aus der Kaffeemaschine, hat aber auch noch einige andere Aufgaben wie z.B. kassieren, abräumen, servieren. In so einem Konzept  ist ein Siebträger in der Umsetzung schwierig.

Herausforderungen warten auch bei der Abrechnung. In größeren Restaurants ziehen sich mehrere Kellner Kaffee eigenständig ohne Schankkellner und arbeiten deshalb mit einem Vollautomaten mit einem Zahlungssystem. Dieses verbindet die Kasse mit der Kaffeemaschine, der Kaffee wird erst von der Maschine ausgegeben, wenn dieser mit einem Kellnerschlüssel gebucht wird. Das bedeutet, Sie können sich darauf verlassen, dass jeder Kaffee sicher gebucht ist und das Geld in der Kasse landet. Bei einem Siebträger ist das in der Genauigkeit nicht möglich.

Wie wichtig ist Geschwindigkeit?

Für einen Siebträger spricht die Geschwindigkeit. 

Wie bitte? Mit einem Siebträger bin ich schneller als mit einem Vollautomaten? Kann das wirklich sein?

Richtig gelesen. Bei einer 3 gruppigen Siebträgermaschine können Sie sechs Cappuccino auf einmal machen, indem Sie gleichzeitig drei doppelte Espressi rauslassen. Ein Vollautomat würde das niemals in der gleichen Zeit schaffen. Es gibt zwar inzwischen auch schon Vollautomaten, die zwei Ausläufe haben – an eine 3 gruppige Maschine kommen Sie trotzdem nicht ran, vor allem wenn verschiedene Produkte gleichzeitig zubereitet werden sollen. Selbstverständlich klappt das nur bei gut geschultem Personal. Sonst ist natürlich der Vollautomat schneller.

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Wer ist Ihre Zielgruppe?

Wenn Sie einen Coffee Shop besitzen, wäre es wahrscheinlich komisch, wenn Sie Kaffee aus einem Vollautomaten servieren – Ihre Zielgruppe würde etwas anderes erwarten. In einem bayerischen Restaurant würden sich Ihre Gäste auch über einen handgeschäumten Cappuccino freuen, aber würden sie es erwarten? Vermutlich nicht. Und 3/4 der Gäste wollen einfach nur einen guten Kaffee. Und gut heißt nicht unbedingt 100 % Siebträger Espresso, gut muss er sein. 

Wichtig ist also nochmal hinzugucken: Welche Erwartungen haben meine Gäste? Wegen welchen Produkten kommen sie zu mir? Wenn Kaffee mein Hauptprodukt ist, dann lohnt es sich durchaus, über den Siebträger nachzudenken. Sie sind damit viel flexibler, es macht Spaß und Sie können viel kreativer sein.

Welche Unterhaltskosten fallen an?

Der Punkt für die niedrigsten Unterhaltskosten geht hier ohne Frage an den Siebträger. Dadurch, dass Siebträger (wir sprechen über die normalen, nicht allzu komplexen Geräte) weniger Technik und damit Teile verbaut haben, kann dabei verhältnismäßig auch weniger kaputtgehen. Wenn weniger kaputtgehen kann, werden meistens auch die Wartungskosten günstiger. Bei den Investitionen ist der Siebträger mit allem Zipp & Zapp oft nicht günstiger als der Vollautomat, im Unterhalt aber schon.

Wie viel Flexibilität benötigen Sie?

Ein weiterer Vorteil für den Siebträger ist die Flexibilität. Sie können einfach verschiedenste Milchalternativen aufschäumen, den Espresso kürzer oder länger ziehen, schnell und ohne Techniker eine neue Bohnensorte ausprobieren uvm. Bei einem Vollautomaten ist das alles i.d.R. nicht bzw. mit deutlich mehr Aufwand möglich.

Fazit: Es bleibt spannend!

Es gibt ein Totschlagargument, das wir immer wieder hören. Und zwar das Thema Qualität. Eine typische Aussage lautet: „Siebträger Kaffee ist doch viel besser.“ Unsere Meinung dazu – ein klares nein! Wenn die vorhin angesprochenen Faktoren nicht berücksichtigt werden und z.B. geschultes Personal Ihre Siebträgermaschine nicht bedienen kann, dann wird die Qualität nicht mal ansatzweise an einen Vollautomaten hinkommen. Ein guter Vollautomat schafft dauerhaft die 80 % der maximalen Qualität. Am Ende des Tages geht es weniger um die Qualität eines Vollautomaten oder eines Siebträgers. Ein Siebträger ist immer nur so gut wie derjenige, der davor steht.

Für was entscheiden Sie sich? Gerne stehen wir mit Rat und Tat beiseite!

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